Das passende Team

Ein schönes Zusammenleben: sich bei der Auswahl des Hundes ausreichend Zeit zu nehmen, ist hilfreich.

Ein schönes Zusammenleben: sich bei der Auswahl des Hundes ausreichend Zeit zu nehmen, ist hilfreich.

Ein gutes Zusammenleben entsteht meist dann, wenn die Wünsche und Ansprüche des Hundehalters möglichst gut zu dem passen, was der individuelle Hund von sich aus braucht und bietet. Es ist daher sehr hilfreich, wenn Sie sich bereits vor der endgültigen Adoption eines Hundes konkret überlegen welche Qualitäten Sie einem Hund bieten können, und welche Sie gerne im zukünftigen Begleiter finden würden oder welche Ihnen aufgrund Ihrer Lebenssituation BESONDERS wichtig sind. Je klarer Sie dies definieren können, desto einfacher wird es sein zu beurteilen, welcher Hund gut Ihnen passt.

Was biete ich als Mensch? In diesen Bereich fallen zum Beispiel:

  • Wohnsituation: ländlich oder in der Stadt, eher ruhig oder mit vielen Menschen und Hunden denen man täglich begegnet, ein Haus mit Garten oder eine Wohnung in einem Mehrparteienhaus;
  • Familienstruktur: Einzelperson, Paar, große oder kleine Familie, Kinder in welchem Alter;
  • andere Tiere: bereits Hunde oder andere Tiere im Haushalt oder nicht;
  • Zeit für Auslastung, Zuwendung und Pflege des Hundes;
  • Alltagsgestaltung: eher aktiv oder wenig aktiv, viel Besuch und viel Trubel in den Wohnräumen oder eher ruhiges Zuhause;
  • Charaktereigenschaften: eher ruhiger, gelassener und geduldiger Typ oder das Gegenteil;
  • ….

Was bietet mein Hund mir, welche Eigenschaften sind bekannt, welche suche ich, mit welchen kann ich umgehen, welche wären für mich im Alltag schwer zu managen?

  • Menschenfreundlichkeit: bekannten oder fremden Menschen gegenüber sehr aufgeschlossen oder eher zurückhaltend;
  • Kinderfreundlichkeit: Kinder bekannt oder neu für den Hund, Reaktion auf laute oder sich schnell bewegende Kinder bekannt;
  • Verträglichkeit mit bekannten und fremden Hunden, Rüden und Hündinnen, großen und kleinen Hunden;
  • Verträglichkeit mit Katzen oder anderen Tieren;
  • Jagdtrieb: laufen ohne Leine überall möglich oder nur in wildarmen Gebieten;
  • Aufmerksamkeit: eher ein eigenständiger Charakter oder sehr darauf bezogen, dem Menschen zu gefallen;
  • Statur: klein oder groß, gesunder, sportlicher Körperbau oder eventuelle Eigenheiten (kurze Nase, kurze Beine, etc);
  • Fell: Zeitlicher Aufwand für Fellpflege nötig oder eher pflegeleichtes Fell;
  • Charakter: lebendig und aufbrausend oder ruhig und gelassen; Für alle Aktivitäten zu haben oder eher schwer zu motivieren;
  • Alleine bleiben: bisher problemlos, nur für bestimmte Zeitdauer oder Benehmen beim alleine bleiben unbekannt;
  • Transport: Autofahren oder mit den Öffis fahren bekannt oder unbekannt für den Hund;
  • Training: Grundkommandos bekannt, leicht mit Futter zu motivieren oder nicht;
  • Leben in Haus/Wohnung: dem Hund bekannt oder nicht, stubenrein oder nicht;
  • ….

Im Optimalfall kann das Tierheimpersonal ausreichend über das Wesen der betreuten Hunde Auskunft geben. Normalerweise werden dabei Informationen aus den Angaben der Vorbesitzer genutzt und kombiniert mit den eigenen Beobachtungen des Hundes im Tierheim. Bei herrenlos aufgefundenen oder ausgesetzten Hunden, wo vom Vorbesitzer keinerlei Informationen über den Hund eingeholt werden konnten, kann natürlich nur das Verhalten im Tierheim zur Einschätzung des Hundes genutzt werden. Je nachdem wie lange sich solche Hunde schon im Tierheim befinden, wird man mehr oder weniger über ihre Wesenszüge und ihr Verhalten in verschiedenen Situationen sagen können.
Im Tierheim kann das Pflegepersonal aufgrund der äußeren Umstände natürlich nicht immer alle Fragen zu einem Hund sehr detailreich beantworten, sei es zum Beispiel weil der Hund noch nicht sehr lange im Tierheim ist oder weil gewisse Situationen im Tierheim nicht vorkommen. Lesen Sie hierzu auch die Zusatzinformationen im Artikel „Häufige Abgabegründe“. Wichtig ist vor allem, dass Sie das Gefühl haben dass Ihnen von Seiten des Tierheims ehrliche Informationen über den Hund gegeben werden. Dies kann auch einmal ein „wir wissen noch nicht genau wie der Hund in dieser Situation reagieren würde“ sein. Wenn Sie ein schlechtes Gefühl haben oder Ihnen vorkommt, man möchte einen bestimmten Hund schnell vermitteln ohne Ihnen ehrlich alle Informationen zu geben, schlafen Sie lieber noch einmal ein paar Nächte über die Sache bevor Sie eine endgültige Entscheidung treffen.

Als Interessent für einen Hund aus dem Tierheim können Sie die gute Vermittlungsarbeit jedenfalls unterstützen indem Sie sich konkret Gedanken darüber machen, welchen Typ Hund Sie sucht und Ihre Wünsche, aber auch das, was Sie Ihrem neuen Hund an Umgebung,  Versorgung und Vorwissen über Hunde bieten können, ausreichend äußern. Es besteht immer die Möglichkeit, dass sich ein Hund im neuen Zuhause etwas anders weiterentwickelt als man das erwartet hatte. Aber je mehr Sie sich mit der Auswahl des Hundes beschäftigt haben und je konkreter Sie dabei vorgegangen sind, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit dass Sie sich einen Hund mit nach Hause holen werden, der gut zu Ihnen passt und mit dem sich ein schönes Zusammenleben ergibt!