Erfahrungsbericht Sina

Sina2014 (3)2005 reifte in mir der Wunsch nach einem eigenen Hund immer intensiver in mir heran. Mein damaliger Mann und ich waren uns dann einig, dass wir vorerst im Netz schauen sollten. Es sollte eine erwachsene Hündin sein, denn für Welpen findet sich ohnehin immer leichter einen Platz. Durch eine steirische Freundin kam ich auf die Seite des Tierheim Trieben. Immer wieder blätterte ich die Vergabeseite durch und sofort gefiel mir Ronja, ich schaute immer wieder ihre Beschreibung und die Fotos an. Als ich sie ganz stolz einer anderen Freundin zeigen wollte, schien die sich gar nicht dafür zu interessieren und zeigte mir „Sindy. Collie-Mix. 2002 geboren, mit Kindern und Katzen aufgewachsen, verspielt und anhänglich.“ so lautete ihre Beschreibung. Außerdem hatte sie 3 Welpen bei sich, die gerade 5 Wochen alt waren. Sina2014

Sofort durchzuckte es mich, denn „Sindy“ sah aus wie Prinzi, die Hündin meines Opas, als ich ganz klein war. Und schon war es um mich geschehen. Ich rief im Tierheim an und vereinbarte einen Besichtigungstermin. Das TH Trieben, ein kleiner familiär geführter Betrieb, war mir gleich sympathisch. Die Hunde fühlten sich sichtbar wohl, manche durften auch frei auf dem Gelände laufen. „Sindy“ war mit ihren Welpen in einem Zwinger. Wir durften dann auch eine kleine Runde mit Sindy spazieren gehen und ich wusste, „die eine oder keine“. Als feststand, dass wir „Sindy“ aufnehmen durften, mussten wir noch auf die Vermittlung ihrer Welpen und „Sindys“ Kastration warten. Die Zeit nutze ich, um Bücher zu lesen, v.a. über Calming Signals und positive Bestärkung in der Erziehung und ich besuchte mit meiner Freundin eine Hundeschule.

Sina2009 (2)

Und dann durften wir sie am 27.7.2005 endlich abholen. Die Tierheimbetreiberin war skeptisch, ob wir beide das als Studenten überhaupt schaffen würden, aber ihr Mann war überzeugt und wollte uns eine Chance geben. Man merkte einfach, dass dem Ehepaar wichtig war, wohin ihre Schützlinge kamen. Wir tauften dann Sindy in Sina um, was sie sofort annahm.

Sina kam zu uns und es war so, als wäre sie nie woanders gewesen. Wir hatten nicht das Gefühl, unseren Alltag erheblich umstellen zu müssen, sondern fühlten uns nur bereichert durch diesen tollen Hund. Sie schien jedes Wort zu verstehen und machte uns die Erziehung leicht. Rassetypisch war sie bellfreudig, was mich dann irgendwann stresste, v.a. weil sie fremde Leute auf der Straße anbellte. Als wir endlich eine Hundeschule nach meinem Geschmack fanden- auf dem Weg dahin kamen mir einige haarsträubende Hundeschulen unter- , besserte sich dieses Problem aber. Ich lernte, das Bellen zu kanalisieren und damit umzugehen. Was mich auch sehr irritierte, war, dass dieser Hund nicht fressen wollte. Die ersten sieben Wochen war die Fütterung für Sina und mich ein K(r)ampf. Aber auch dieses Problem war irgendwann keines mehr. 2009 zogen wir dann ins Waldviertel, was uns allen mehr Ruhe gab. Nur fehlten uns dann unsere Hundefreunde und Julie kam zu uns…Aber das ist eine andere Geschichte.Sina2011 (2)

Ich bin jetzt in einer anderen Beziehung und wir sind innerhalb des Waldviertels umgezogen, aber selbst diesen Umzug und die Gewöhnung an neue Menschen hat Sina gut verkraftet.
Meine alte Prinzessin ist jetzt 12 Jahre alt, hört nichts mehr und macht teilweise altersbedingt Dinge, die sie vorher nie gemacht hätte, aber sie ist immer noch mein Seelenhund, mein Herzenshund, der einfach immer da ist. Sie kann sich so ehrlich freuen, sie genießt jeden Spaziergang, im Schnee wird sie zum Jungspund und sie liebt es, bei mir im Bett zu liegen. Ich hoffe, sie bleibt noch ganz lange Zeit an meiner Seite und ich bin dem Ehepaar aus dem Tierheim immer noch dankbar, dass es die Zweifel über Bord geworfen hat und mir (bzw uns) Sina anvertraut hat.

Vielen Dank an Ursula für den Bericht und die Bereitstellung der Fotos!

[zurück]