Der richtige Sitz

Bei Verwendung eines Geschirrs für den Hund ist der richtige Sitz wichtig. Ein schlecht angepasstes Geschirr schränkt den Bewegungsablauf des Hundes ein (und verursacht im schlechtesten Fall dauerhaft Probleme mit dem Bewegungsapparat), es ist dem Hund unangenehm oder verursacht aufgescheuerte Stellen an der Haut. Worauf ist also bei der Auswahl eines Geschirres zu achten?

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  • Gurtverlauf der Bauchgurte: einer der am häufigsten beobachtbaren Fehler bei Geschirren ist, dass die Bauchgurte zu weit vorne am Hundekörper verlaufen. Dadurch schneidet das Geschirr den Hund an den „Achseln“, das heißt hinter den Ellbogen der Vorderbeine ein. Das stört beim Laufen und die Haut ist dort besonders bei kurzhaarigen Hunden etwas weniger dicht behaart, sodass es schnell zu Scheuerstellen kommen kann. Achten Sie bei dem Geschirr für Ihren Hund also darauf, dass die Bauchgurte in ausreichendem Abstand zum Ellbogen des Hundes aufliegen. Dies sollte außerdem sowohl in Ruhe als auch in Bewegung der Fall sein. Als Faustregel gilt für mittelgroße bis große Hunde: der Abstand zwischen dem Ellbogen und dem Bauchgurt sollte mindestens eine Handbreite betragen. Bei kleinen Hunden verhältnismäßig weniger. Zu weit hinten sollten die Bauchgurte aber auch nicht verlaufen, denn sonst kommt es bei seitlicher Zugbelastung dazu, dass die Weichteile im Bauchraum des Hundes gequetscht werden. Die Bauchgurte sollten also in jedem Fall immer auf dem Rippenbereich des Hundes aufliegen und nicht dahinter.
  • Freie Schulterbeweglichkeit: Eine detaillierte Studie über die Bewegungsabläufe* bei unzähligen Haushunderassen hat gezeigt, dass das Schulterblatt bei der Vorwärtsbewegung einen wichtigen Drehpunkt darstellt. Bei der Anpassung des Geschirrs sollte daher darauf geachtet werden, dass die Schulter frei beweglich bleibt und die im Halsbereich verlaufenden Gurte nicht behindernd wirken. Die herkömmliche T-Form von Geschirren kommt dem entgegen, Norwegergeschirre oder Sattelgeschirre hingegen weniger. Die Halsung sollte weder zu eng noch zu weit sein um sowohl den unteren Halsbereich als auch den Schulterbereich nicht einzuschränken.
    Tipp: wie sich das Skelett bzw. die Schulter in unterschiedlichen Gangarten bewegt, sehen Sie zum Beispiel hier.

    *Die Ergebnisse dieser Untersuchungen finden Sie zusammengefasst im Buch „Hunde in Bewegung“ von Dr. Martin S. Fischer und Dr. Karin E. Lilje.
    Eine sehr gute, kurze Zusammenfassung finden Sie online hier.


    Weitere Beispiele